Soft Elastic News 08/2020 | TPE für medizintechnische Applikationen


​​​​​​​Sehr geehrte/r Kunde/in,

Fragen, die derzeit in aller Munde sind: Wann ist der Impfstoff gegen COVID-19 da, wer hat ihn zuerst, wird das Impfen dann Pflicht, oder, wenn ich mich frei entscheiden darf, will ich mich überhaupt impfen lassen?

Ein stark umstrittenes Thema: Impfen

Impfungen, so die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. So haben umfassende Impfprogramme seit Mitte des 20. Jahrhunderts zur massiven Reduktion verschiedener Infektionskrankheiten oder sogar zu deren regionaler oder - wie im Falle der Pocken – globaler Ausrottung geführt. Die Gesundheitsbehörde der USA, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), zählt die Impfung zu den zehn herausragenden Errungenschaften der Medizin und des öffentlichen Gesundheitswesens. Die Impfung ist – da sind sich Wissenschaftler, Virologen und Behörden einig - der bedeutsamste Teil der Dispositionsprophylaxe innerhalb des allgemeinen Infektionsschutzes.

Kommt es zu einer Impfverpflichtung?

Bis zur Eradikation der Pocken 1978 (auch Keimeliminierung genannt = vollständige Eliminierung eines Krankheitserregers) wurden noch im 20. Jahrhundert weltweit 375 Mio. Todesfälle gezählt und allein in den USA forderten weitere, inzwischen kaum noch auftretende Infektionskrankheiten, 39 Mio. Erkrankungen pro Jahr. Im Jahr 2002 starben nach Angaben der WHO und der Global Alliance for Vaccines and Immunization (GAVI) noch über zwei Millionen Menschen an Infektionskrankheiten. Aktuell schätzt man, dass immer noch drei Kinder pro Minute (jährlich 1,5 Mio.) an durch Impfung verhinderbaren Infektionen sterben.


​​​​​​​Dabei ist die Gruppe derer, die absolut gegen das Impfen sind, gar nicht mal so klein. Die Hauptargumente gegen das Impfen sind nicht selten, dass die Wirksamkeit der Impfung nicht nachgewiesen werden könne, dass Impfung nicht langfristig schütze und daher stets wiederholt werden müsse, dass die Impfung an der Krankheit krank mache, vor der sie eigentlich schützen solle, dass Impfung Allergien fördere und dass Nebenwirkungen und Risiken auftreten bzw. nicht einschätzbar seien, dass man statt auf Impfungen auch auf Antibiotika setzen könne, die Pharmaindustrie sich nur die Taschen voll machen wolle, dass selbst Ärzte von Impfungen abraten und schließlich, dass es bei der Impfstoffherstellung oder  -verabreichung zu Verunreinigungen kommen könne, die evtl. zu Erkrankungen führen und dass man mit richtiger Hygiene und Ernährung Erkrankungen vermeiden bzw. eine Minimierung des Ansteckungsrisikos erreichen könne. Eine lange Liste von Gegenargumenten, die auch jetzt wieder laut werden, denn die Frage steht im Raum, ob es zu einer Impfverpflichtung kommen wird, wenn es denn einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 bzw. die dadurch ausgelöste Krankheit COVID-19 geben sollte. Nachdem es über Jahrzehnte in der Bundesrepublik keine Impfpflicht gab, wurde mit der verpflichtenden Impfung gegen Masern, die im November/Dezember 2019 beschlossen wurde und die ab 31. Juli 2021 wirksam wird, ein Tor zu weiteren Impfverpflichtungen aufgestoßen.

Der richtige Werkstoff

Ob nun auf freiwilliger oder verpflichtender Basis, nicht nur der richtige Impfstoff muss vorhanden sein, auch das geeignete Werkzeug muss bereitstehen und für dessen Herstellung der passende Werkstoff. Nachdem die Schluckimpfung (z.B. gegen Kinderlähmung – Poliomyelitis), bei der Lebendimpfstoff verabreicht wurde, der wiederum einige Infektionen auslöste, nicht mehr durchgeführt wird, bleibt für die passive oder aktive Immunisierung die Spritze oder Kanüle, die den Impfstoff intradermal (in die Haut), subkutan (unter die Haut) oder – und das ist der überwiegende Fall – intramuskulär (in den Muskel) appliziert.

Was ist eine Kanüle, auch Infektionsnadel genannt? Kanülen sind Nadeln, die einen Hohlkörper aufweisen, einen darin beweglichen Kolben, eine konus- oder zylinderförmige Düse, eine am Kolbenende montierte Dichtung und eine Schutzkappe. Letztere u.a. deshalb, weil Nadelstichverletzungen zu den häufigsten Arbeitsunfällen von medizinischem Personal zählen und ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen. Um die Sicherheit und einen besseren Schutz zu gewährleisten, wurden im Jahre 2009 Rahmenrichtlinien in das EU-Gesetz übernommen. Es wurden unterschiedliche Sicherheitssysteme entwickelt: Es gibt Injektionskanülen, die sich in eine Schutzhülle zurückziehen, Kanülen mit arretierbarem Stichschutz und Kanülen mit Schutzkappen für eine sichere Entfernung der Kanüle. Die Entsorgung in gesicherten, stichfesten Behältern ist Vorschrift. Außerdem darf die Kanüle nicht zurück in die Schutzkappe gegeben werden. Die Kanülenspitze selbst ist scharf und sehr schräg, sodass sie eine Art Schnitt in die menschliche Haut macht, damit sie gut eindringen kann. Ihre Aufgaben bestehen insbesondere darin: Entnahme von Körperflüssigkeiten, Zufuhr/Injektion von medizinischen Flüssigkeiten, Wundspülung und Absaugung von flüssigen Stoffen, hygienische Entnahme von Medikamenten aus Aufbewahrungsbehältern. Die erste Injektionsspritze mit der flüssige Medikamente – sogenannte Injektabilia – appliziert werden konnten, wurde übrigens von dem Franzosen Charles-Gabriel Pravaz 1841 entwickelt. Während der Korpus der Einwegspritzen üblicherweise aus den Kunststoffen Polypropylen oder Cycloolefin-Copolymeren besteht, basieren die Dichtungen und Schutzkappen auf Gummi, Kautschuk, Silikon oder TPE. Viel spricht für den Einsatz von TPE, weil vergleichsweise problemlos zu verarbeiten. Auch deshalb, weil sie einen sehr geringen Anteil an emittierbaren Stoffen aufweisen, recyclebar und kosteneffektiv sind und sehr gute Dicht- und Hafteigenschaften aufweisen.


​​​​​​​TPE PROVAMED® 6145 TL, 6245 NC, 6345 NC

Mit den PROVAMED®-Rezepturen 6145 TL, 6245 NC sowie 6345 NC stehen von ACTEGA DS TPE speziell für medizintechnische Applikationen zur Verfügung, die eine Sterilisation des Endproduktes erfordern. Das haben umfangreiche Tests vor und nach Einsatz der unterschiedlichen Sterilisationsverfahren bewiesen. Die transparenten und naturfarbenen Varianten von TPE-Compounds erfüllen auch die Performance und Konformität nach USP 381. Darüber hinaus werden auch wichtige Faktoren, wie einfache Verarbeitung, Kosteneffizienz, niedrigerer Abfallanteil während der Produktion und Recyclebarkeit erfüllt.

Die PROVAMED®-TPE können auf eine Vielzahl kundenspezifischer Anforderungsprofile eingestellt werden. Darüber hinaus werden bei ACTEGA DS die Materialien weiteren Tests unterzogen, wie etwa zur Sauerstoffdurchlässigkeit, unbeabsichtigt eingebrachte Stoffe (NIAS) oder Allergene. Die TPE sind außerdem frei von PVC, Phthalaten, Latex und ADC und brauchen keine Vernetzer, wie etwa Kautschuk/vulkanisierter Kautschuk. Diese können zerfallen, daher werden Reaktionsbeschleuniger (Amine, Sulfide, Harz) benötigt, um diesen Zerfall zu kontrollieren, was u.a. dazu führen kann, dass der pH-Wert im Arzneimittel verändert wird. Im Gegensatz dazu benötigen TPE weder Vernetzer noch den zeit- und temperaturaufwändigen Schritt der Vulkanisation.

Wenn Sie mehr über diese oder weitere TPE-Rezepturen wissen möchten, kontaktieren Sie uns gerne.
 

Fakuma-Hinweis

Wie Sie wissen, ist die Fakuma für diese Jahr abgesagt. Allerdings findet sie virtuell statt und Sie können die Neuheiten der Aussteller im Online-Portal einsehen. Unter diesem Link sehen Sie, welche Highlights wir vorstellen:

https://www.fakuma-messe.de/fakuma-virtuell/showroom/exhibitor-virtual/48202

Wir werden ab Anfang Oktober darüber hinaus ein elektronisches Pressefach einrichten. Darin sind diverse Anwendungen ausführlich beschrieben. Den Link dazu werden wir Ihnen rechtzeitig zusenden.

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