Soft Elastic News 05/2020 | Antimikrobielle Compounds


Sehr geehrte/r Kunde/in,

Menschenmengen meiden, nichts berühren, in die Armbeuge husten oder niesen, zuhause bleiben ... Die Vorschläge, sich vor Ansteckungen zu schützen, sind derzeit vielfältig. Dabei sind manche Dinge schlicht nicht vermeidbar.
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Abstand halten

Abstand halten z.B. Das ist leichter gesagt, als getan, denn wer schon einmal am Flughafen oder in der Bahn oder am Bahnsteig in den Massen der Reisenden feststeckte, weiß, dass Abstand halten hier so gut wie unmöglich ist. Und das gilt insbesondere für diejenigen die sich tagein, tagaus dem morgendlichen und abendlichen Berufsverkehrswahnsinn stellen müssen.

Nichts berühren

Da kommt auch ein zweiter Ratschlag mehr schlecht als recht: Nichts berühren, denn viele Bakterien werden über die Hände übertragen und finden durch die gemeinsam genutzten Kontaktflächen eine schnelle Verbreitung. Wie aber soll man z.B. die Busfahrt ohne Festhalten am Haltegriff oder der Haltestange unbeschadet überstehen? Aber genau dort, an Griffen und Türöffnern, Haltewunschknopf, etc. könnten Erreger haften. Und das gilt auch für alle Oberflächen in öffentlichen Gebäuden, am eigenen Arbeitsplatz, der Schule oder Kita der Kinder, und vor allem auch in Arztpraxen und Krankenhäusern. Gerade jetzt sind die Arztpraxen und Ambulanzen überfüllt, weil schon jetzt viele bei leichten Schnupfen- oder Grippesymptomen schleunigst zum Arzt eilen. Gerade hier wird es problematisch.


​​​​​​​Nicht nur, dass allein in Deutschland jährlich von den ca. 18 Millionen Menschen, die vollstationär behandelt werden, 400.000 bis 600.000 Patienten an Krankenhausinfektionen erkranken, die bei etwa 10.000 bis 15.000 tödlich verlaufen. Auch Pflege und Behandlung der ambulanten medizinischen Versorgung sind je nach ihrer Art mit einem endogenen und exogenen Infektionsrisiko verbunden. Aber alles, was durch einfachen Händekontakt, unsterile Medizinprodukte oder dem Berühren von Oberflächen zur Verbreitung von Keimen oder Erregern führen könnte, kann vermieden oder minimiert werden, wenn Oberflächen und eine Vielzahl medizinischer Hilfsmittel aus antimikrobiellen Kunststoffcompounds gefertigt sind oder entsprechende Beschichtungen aufweisen.
 

Bestätigte keimabweisende Wirkung

Antimikrobielle Compounds zu entwickeln haben sich daher die Kunststoffmaterialentwickler und Hersteller medizinischer Produkte auf die Fahnen geschrieben. So wie ACTEGA DS, die ihre für den Spritzguss und Extrusion geeigneten TPE-Compounds mit Additiven ausstattet, die einerseits die keimtötenden Eigenschaften gewährleisten, darüber hinaus aber auch Thermostabilität und Resistenz gegen die unterschiedlichen Sterilisationsverfahren bieten.Die antimikrobiellen Eigenschaften der PROVAMED®-TPE von ACTEGA DS werden während des Compounding-Prozesses hergestellt. 
Dadurch beschränkt sich die keimabweisende Wirkung nicht nur auf die Oberfläche, sondern gilt für das komplette Produkt. Das heißt auch, dass Einwirkungen von außen, wie Kratzer, starker Gebrauch oder Abnutzung diese Eigenschaften nicht beeinflussen. Die biozide Wirksamkeit wurde in Anlehnung an eine Prüfmethode für nicht auswaschbare, antibakterielle Kunststoffoberflächen nachgewiesen. Bei dieser, als JIS Z 2801 bekannt gewordenen Testmethode, die in die ISO 22196 übernommen wurde, wird eine Bakteriensuspension (400 µl) mit definierter Konzentration auf eine ca. 5 x 5 cm große Oberfläche des Kunststoffs aufgebracht. ACTEGA DS setzte für die Untersuchung die Mikroorganismen ATCC 4157 E.coli (gramnegativ) und ATCC 7468 M. luteus (grampositiv) in einer Konzentration von 1,6 x 10exp(5) ein. Diese Proben wurden in sterilen Behältnissen (Brutschrank) bei Zimmertemperatur und konstanter Feuchtigkeit aufbewahrt. In den weiteren Prüfungen – nach einer Stunde, zwei, drei und nach vier Stunden – wurde auf Basis der Titerbestimmung die verbliebene Anzahl KBE (koloniebildende Einheiten) ermittelt, um die quantitative Wirkung (Reduzierung der KBE) festzustellen. Nach drei Stunden konnte eine Reduktion der Keime >99,9 Prozent realisiert werden. Im anschließenden Agardiffusionstest - in Anlehnung an die AATCC Test Methode 147 - konnte bewiesen werden, dass keine migrierenden Fremdstoffe im Muster enthalten sind. Somit ist die andauernde biozide Wirksamkeit für Produkte, die aus PROVAMED® (1158 AB) gefertigt sind, nachgewiesen. Neben der Ausrüstung mit keimtötenden Additiven verfügen die PROVAMED®-TPE über ein sehr niedriges Migrationspotential, sind biokompatibel und bieten Sicherheit vor Schleimhautirritationen.


Hygienemarkt mit Potential

Der Markt für Compounds mit eingebrachten keimtötenden Additiven oder antimikrobiellen Beschichtungsverfahren wächst stetig. Nicht nur in der Medizintechnik. Auch in den Bereichen Elektronik, Haushalt und Gastronomie finden solche Kunststoff-Compounds in Computertastaturen, Gehäusen, Schneidbrettern Anwendung. Und auch für Produkte in privater Umgebung steigt das Interesse. Sie haben eine Produktentwicklung in Vorbereitung, bei der eine antibakterielle Ausstattung hilfreich oder notwendig ist oder suchen Kunststoffe mit weichelastischen Eigenschaften? Bei uns werden Sie fündig. Falls das Standardprodukt noch nicht vorhanden ist, entwickeln wir Ihr kundenspezifisches Material und begleiten Sie mit regulatorischer Kompetenz, ausgereifter Anwendungstechnik und hoher Flexibilität.

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