TROUBLESHOOTING | Mikroschaum im Lack vermeiden


Die Herausforderung mit Mikroschaum

Schaum entsteht dort, wo sich Luft im Lack verteilt. Hierbei handelt es sich um gasförmige Bläschen im Lack und an der Lackoberfläche. Kommt es zur Schaumbildung im Lackgebinde oder in der Lackwanne kann dies zu Problemen bei der Verarbeitung führen. Die Folge sind Übertragungsstörungen oder Lufteinschlüsse im getrockneten Lackfilm. Die lackierten Druckerzeugnisse verlieren an Glanz und/oder Scheuerfestigkeit. Bildet sich Schaum im Kammerrakel- oder Walzensystem, ist ein (partielles) Antrocknen des Lackes möglich. Je nach Verschmutzungsgrad kann es sogar zum Ausfall der Druckmaschine kommen. Der häufigste Grund für die Bildung von Schaum ist das schnelle Umpumpen des Lackes im Gebinde (Kreislauf aus Lackansaugung und Lackrücklauf) und in der Druckmaschine.

Troubleshooting: Mikroschaum vermeiden

Lösungen für Auftreten von Mikroschaum
Schritt für Schritt

1. Repositionieren Sie Lackansaugung und -rücklauf

Sind Lackansaugung und -rücklauf im Gebinde falsch positioniert, kann Luft angesaugt und in den Lack eingearbeitet werden. Starke Schaumbildung ist die Folge. Installieren Sie daher Lackansaugung und Lackrücklauf tief unter der Oberfläche an der Wandung des Gebindes.
Tritt dennoch verstärkte Schaumbildung auf, sollte der Rücklauf, sofern das Gebinde dies ermöglicht, oberhalb der Lackoberfläche gegen die Wandung positioniert werden, sodass eine möglichst große Oberfläche für den rücklaufenden Lack gebildet wird. Dies begünstigt einen schnelleren Schaumabbau.

2. Reduzieren Sie die Geschwindigkeit der Lackpumpe

Ist die Geschwindigkeit Ihrer Lackpumpe zu hoch eingestellt, fördert dies die Bildung von Schaum (überwiegend Makroschaum). Stellen Sie die Lackpumpe nur so hoch ein, dass das Lackwerk hinreichend befüllt und entleert werden kann.
Bei modernen schnelllaufenden Druckmaschinen, welche hauptsächlich im Großformat drucken, kommen häufig Kammerrakelsystemen mit einem geringen Volumen zum Einsatz. Bei Mikroschaumbildung kann in diesem Fall eine höhere Pumpleistung und somit auch eine erhöhte Durchflussmenge eine Reduzierung der Schaumbildung bewirken.

3. Setzen Sie Entschäumer ein

Entschäumer helfen dabei, Schaum im Lack abzubauen oder ihn erst gar nicht entstehen zu lassen. Geben Sie Ihrem Lack Entschäumer hinzu, ist auf die richtige Dosierung zu achten. Wird diese nicht eingehalten, kann es zu einer Unverträglichkeit des Entschäumers mit dem Lack kommen. Die Konsequenz: veränderte Lackeigenschaften und/oder Oberflächenstörungen im getrockneten Lackfilm.
Beim Arbeiten mit Entschäumer ist stets auf eine gründliche Einarbeitung in den Lack zu achten. Wird Entschäumer an der Druckmaschine hinzugegeben, ist ein ausreichendes maschinelles Aufrühren zwingend erforderlich, damit der Entschäumer seine volle Wirkung erzielt.

4. Wählen Sie einen anderen Lack

Viele Lacke enthalten Rohstoffe mit einer tensidischen (schaumbildenden) Struktur. Diese bestimmen das Schaumverhalten des Lackes. Oft sind diese Rohstoffe notwendig für die Funktionalität des Lackes. Ein Ersatz ist nicht immer ohne weiteres möglich. Bitte sprechen Sie Ihren Kontakt bei der Anwendungstechnik an oder nutzen Sie das Kontaktformular unten. 

5. Setzen Sie die richtige Lackpumpe ein?

Membran- und Kreiselpumpe können die Bildung von Schaum begünstigen. Schlauchpumpen dagegen wirken schonender auf den Lack. Allerdings ist eine Erhöhung der Durchflussmenge zur Reduzierung von Mikroschaum bei Schlauchpumpen nicht möglich, da diese keine ausreichend hohe Fördermenge erzeugen.

IHRE KURZE CHECKLISTE


Einflussfaktor: Lackkreislauf
Lösung: Vorlauf tief unter die Lackoberfläche, Rücklauf knapp darüber

Einflussfaktor: Lackpumpe
Lösung: Geschwindkeit reduzieren

Einflussfaktor: Troubleshooting
Lösung: Entschäumer einsetzen

Einflussfaktor: Lack
Lösung: Geeignete Lackalternative einsetzen

Einflussfaktor: Lackpumpe (2)
Lösung: Schlauch- anstatt Membranpumpe

Sind noch Fragen offen? Kontaktieren Sie uns und wir unterstützen Sie gerne bei der Anwendung.

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