TROUBLESHOOTING | FEHLENDE SCHEUER- UND KRATZFESTIGKEIT

Herausforderung bei Scheuer- und Kratzfestigkeit

Die Scheuer- und Kratzfestigkeit zeigt auf, wie beständig Druckerzeugnisse gegenüber Abrieb und Scheuerbelastungen sind. Bei einwandfreier Verarbeitung von Farbe und Lack stellt sich in der Regel eine gute Scheuer- und Kratzfestigkeit ein, so dass problemlos gestanzt, gefalzt und verklebt werden kann.

Die Anforderungen an das Endprodukt hängen von den späteren mechanischen Anforderungen ab. Grundvoraussetzung ist eine ausreichende Durchtrocknung von Druckfarbe und Lack.

In der Regel sind bei oxidativen Farben 48 Stunden notwendig, bei geruchsneutralen Farben 72 Stunden. Bei „kastenfrischen“ Druckfarben ist die Durchtrocknung ebenfalls verzögert. Metallicfarben benötigen zum Teil noch längere Trocknungszeiten und neigen oft zur Abspaltung. Wenn Probleme in der Scheuer- und Kratzfestigkeit auftreten, kann das Schadensbild unterschiedlich aussehen. Dieses reicht von einfachen Kratzspuren über Abrieb bis hin zu starken Beschädigungen.

Lösungen für fehlende Scheuer- und Kratzfestigkeit
Schritt für Schritt

1. Rühren Sie Ihren Lack vor Gebrauch gut auf

Die im Lack enthaltenen Wachsadditive beeinflussen seine Scheuer- und Kratzfestigkeit. Durch das Rühren können sich abgesetzte Wachsadditive wieder im Lack verteilen. Achtung: Je höher der Mattgrad eines Lackes, desto empfindlicher ist er.

2. Erhöhen Sie die Trocknerleistung

Die optimale Einstellung des Trockners ist individuell (IR und Heißluft). Im Stapel sollte eine Temperatur von 35°C nicht überschritten werden. Achten Sie auf ausreichend Abluft. Die durch den Trockner eingeblasene Luft ist nach längerer Maschinenlaufzeit mit Feuchtigkeit angereichert. Schlägt diese sich auf die Druckbogen nieder, kann es zu einem Wiederanlösen von Farbe und Lack kommen (Waschküchen-Effekt).

3. Reduzieren Sie die Maschinengeschwindigkeit

So erreichen Sie eine längere Verweildauer der Bogen im Trockner.

4. Wählen Sie den richtigen Druckbestäubungspuder

Stimmen Sie Grammatur des Bedruckstoffes und die Körnung aufeinander ab. Generell gilt: Je schwerer das Substrat, desto gröber das Korn. Je höher die Farbbelegung, desto höher der Puderbedarf. Aber: Je härter und gröber das Korn, desto größer das Risiko von Kratzern. Wir empfehlen: 20 µ für Papier bis 170 g, 30 µ für Karton und Papier von 170 g bis 400 g sowie 45 µ für Karton über 400 g und rauen geprägten Karton. Kein Puder auf Mineralbasis verwenden (zu hart!).

5. Vollständige Lackbedeckung der Druckfarbe

Setzen Sie eine Rasterwalze mit höherem Schöpfvolumen ein. Die Druckfarbe darf nicht freiliegen.

6. Substrat mit möglichst homogener Oberfläche

Vermeiden Sie Bedruckstoffe mit sprödem Strich. Grund ist eine gute Haftung der Beschichtung (Druckfarbe, Lack) an der Substrat-Oberfläche. Achtung: Matt- und Satinpapiere sind anfällig für Abrieb.

7. Weitere Tipps

Überprüfen Sie die Scheuer- und Kratzfestigkeit nach ca. 24 - 48 h. Stellen Sie sicher, dass Farbe und Lack vollständig getrocknet sind.

Ihre Checkliste

Einflussfaktor: Lack (1)
Lösungen: Regelmäßig aufrühren

Einflussfaktor: Trockner​​​​​​​
Lösungen: Leistung erhöhen​​​​​​​

Einflussfaktor: Puder
Lösungen: Geeigneten Puder einsetzen
Einflussfaktor: Rasterwalze​​​​​​​
Lösungen: Größere Rasterwalze einsetzen​​​​​​​

Einflussfaktor: Lack (2)
Lösungen: Geeignete Alternative wählen

Einflussfaktor: Bedruckstoff​​​​​​​
Lösungen: Homogene Oberfläche wählen

Sind noch Fragen offen? Kontaktieren Sie uns und wir unterstützen Sie gerne bei der Anwendung.

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