TPE in der Infusionstherapie


Sehr geehrte/r Kunde/in,

bei der Infusion von Arzneimitteln und Ernährungskomponenten sowie bei der Transfusion von Blut bzw. Blutkomponenten werden komplexe Applikationstechniken und sehr viele unterschiedliche und spezifische Applikationssysteme verwendet, um den Patienten korrekt und erfolgreich die Therapeutika zu applizieren.

Kompatibilität und Sicherheit

Letztendlich ist es das Ziel, dass die entsprechenden Arzneimittel und Ernährungsbestandteile bzw. Blutprodukte den korrekten und effizienten Weg in den Patienten finden, um ein optimales klinisches Ergebnis zu erzielen. Die für den Einsatz in Medizintechnik und Pharmazie zertifizierten Compounds von ACTEGA DS bieten ein hohes Nutzenpotenzial in der Infusionstherapie. 

Bei der Compoundierung wird streng auf die Kompatibilität zu Arzneimitteln, Ernährungselementen und Blutprodukten sowie auf die Patienten- und Anwendersicherheit geachtet. Die hochtransparenten PROVAMED®-TPE, speziell für die Herstellung von Tropfkammern compoundiert, zeichnen sich durch ein ausgewogenes Druckkraft-Profil, optimierte Haftung sowie hervorragende Lösemittelverklebbarkeit aus.

Aktuell stehen als Grundstock vier Rezepturen mit unterschiedlichem Eigenschaftsprofil hinsichtlich Mechanik und Fließfähigkeit zur Verfügung, auf Basis derer weitere individuelle Entwicklungen und anwendungsorientierte Rezepturmodifikationen möglich sind.

Ursprung & Entwicklung der Infusionstherapie

Erste Belege für eine Bluttransfusion gehen auf das Jahr 1492 zurück, wonach der Arzt von Papst Innocent VII nach einem Schlaganfall Blut von drei jungen Männern über eine Verbindung der Venen übertrug. Doch es klappte nicht, denn nicht nur der Papst, sondern auch die drei jungen Männer starben. Das führte zum ersten Verbot und das Konzept der IV Transfusion wurde hunderte von Jahren nicht wieder aufgegriffen. Der deutsche Naturforscher Andreas Libavious griff das Thema in seinem Buch Alchemia (1597) auf und beschrieb eine phantasievolle Version einer Blutinfusion. Es ist nicht bekannt, ob er diese jemals durchführte.
Es folgten Anfang und Mitte der 1600er Jahre viele verschiedene Wissenschaftler, u.a. Robert Hooke, Robert Boyle und Christopher Wren, die Versuche mit Opiuminfusionen an Hunden durchführten. Wren und sein Kollege Richard Lower benutzten Federkiel und Schweineblut für die erste Bluttransfusion bei Hunden (1665). Nach etlichen Versuchen mit von Tier-zu-Mensch Transfusionen – von denen etliche schief gingen -, erfolgte das zweite Verbot von Bluttransfusionen. Erneut versank dieses Thema für Jahre in der Versenkung. Erst 1795 begründete der amerikanische Arzt Philip Syng Physick die Mensch-zu-Mensch Transfusion. Aber erst die Cholera (1831/32) brachte den Durchbruch, als man erkannte, dass das Blut der dehydrierten Menschen mit lauwarmem Wasser und Salz versorgt werden musste. Die Vorläufer des IV-Bestecks, wie es heute bekannt ist, entstanden ab 1845 mit der Entwicklung von Spritzen und Nadeln.

Aufbau eines Infusionsbestecks

Heute besteht jedes Infusionssystem oder -besteck aus einem Dorn zum Einstechen in den Stopfen am Infusionsbehälter, einer Tropfkammer mit Belüftung, einer transparenten Infusionsleitung, einem Durchflussregler zur Kontrolle der Geschwindigkeit, mit der die Infusionsflüssigkeit in den Körper gelangt, und einem Anschlusskonnektor zur Verbindung mit dem Zugang, z.B. eines peripheren Venenkatheters. Die Tropfkammer gewährt die regulierte Tropfenbildung der per Infusion verabreichten Flüssigkeit. Wurde diese jahrelang üblicherweise aus PVC gefertigt, wird heute mehr und mehr auf alternative Werkstoffe gesetzt.

Top in Verklebbarkeit und Haftung

TPE sind daher eine gute Wahl. Die PROVAMED®-TPE zeichnen sich durch ausgewogene Flexibilität und Steifigkeit aus und sind hochtransparent - für eine einwandfreie optische Kontrolle der Tropfenfolge und eine schnelle und leichte Einstellung des Flüssigkeitsspiegels. Sie sind ohne Beeinträchtigung der Materialeigenschaften und ohne Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit der Klebstoffe zwischen Tropfkammer und Schlauch sterilisierbar und weisen eine hervorragende Lösemittelverklebbarkeit mit häufig eingesetzten Lösemitteln wie Tetrahydrofuran (THF), Methylethylketon (MEK), aber auch mit Cyclohexanon und anderen Lösemitteln auf. Zudem besteht eine perfekte Haftung, insbesondere auf Polystyrol, ABS oder PVC.

Vier Komponenten, verschiedene Farben, ein Zyklus

Die Mehrkomponententechnik ist auch die Wahl des Verfahrens, wenn es um die Produktion eines Massenverbrauchsartikels geht - weltweit werden über sechs Billionen dieser Produkte pro Jahr verkauft: Die Zahnbürste. Die meisten Handzahnbürsten werden heute aus mindestens zwei bis zu vier Kunststoff-komponenten und in verschiedenen Farben gefertigt. 

Neben meist thermoplastischen Materialien für den Grundkörper werden aus Design- und Haptikgründen in der Regel ein oder mehrere weichelastische Kunststoffe wie thermoplastische Elastomere bei der Griffumspritzung verarbeitet. So lässt sich etwa eine dreikomponentige Zahnbürste am effizientesten in der Mehrkomponententechnik herstellen.
Die thermoplastischen Grundkörper, die für alle Zahnbürsten des jeweiligen Typs gleich sind, werden in einem mehrkavitätigen Spritzgießwerkzeug mit unterschiedlichen Grifffarben zeitgleich umgespritzt. Darüber hinaus kann eine weitere Farbe oder ein weiteres Material im selben Fertigungszyklus verarbeitet werden, um zum Beispiel eine zusätzliche Griffkomponente als Zungenreiniger auf der Zahnbürstenkopfrückseite anzubringen. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber einer sequentiellen Fertigung mit unterschiedlichen Umspritzfarben ist, dass während der Produktion keine Farbwechsel erforderlich sind. Zudem gibt es einen logistischen Vorteil: Werden alle Farben parallel in einem Werkzeug gespritzt, gelangen die Zahnbürsten in ihren vier Farben direkt vom Band in die Verpackungsanlage. Insgesamt werden Material, Zeit und Lagerkosten eingespart. Allerdings stellt die Mehrkomponententechnik große Herausforderungen an das Material. Trägermaterial und Overmoulding können sich effektiv ergänzen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Werkstoffe kompatibel sind. Welche Werkstoffe zu wählen sind, hängt von der Funktion der Spritzgussteile ab und von der Fertigungsmethode. Da der Zusammenhang zwischen Prozess und Endprodukt beim Mehrkomponentenspritzguss komplizierter ist als beim Einkomponentenspritzguss, ist es ratsam, sich bei der Werkstoffwahl von Fachleuten beraten zu lassen. Es geht zum Beispiel nicht nur um die Verträglichkeit der Kunststoffe zueinander, sondern auch um besondere Anforderungen an die Haftung. Die Materialentwicklungen sehen Modifikationen der Kunststoffe vor, damit sie für die Anforderungen der tatsächlich zu produzierenden Produkte optimiert werden können. Daher hat ACTEGA DS die TPE-Rezepturen an die besonderen Ansprüche an Optik, Haptik, Rutschfestigkeit, Griffsicherheit und Ergonomie angepasst. Diese SOFT EST.-TPE zeichnen sich durch besondere Weichheit, leichte Einfärbbarkeit, gute Haptik, kürzere Zykluszeiten im Spritzgussverfahren, besonders gute Haftung zu PP und PE und natürlich Übereinstimmung mit FDA und EU Vorschriften aus. Die Möglichkeit der Einstellung einer guten Haftung zu technischen Thermoplasten besteht ebenfalls.

Überzeugen Sie sich von diesen und weiteren Applikationen am Stand von ACTEGA DS auf der K-Messe, in Düsseldorf vom 16. – 23. Oktober 2019 in Halle 8A, Stand F 11-3.

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