TROUBLESHOOTING | VISKOSITÄTSSCHWANKUNGEN

Herausforderung bei Viskositätsschwankungen

Die Viskosität beschreibt die Zähigkeit einer Flüssigkeit. Also zeigt die Viskosität auf, wie fließfähig eine Flüssigkeit ist. Dabei gilt: Je höher die Viskosität, desto dickflüssiger (weniger fließfähig) ist der Lack; je niedriger die Viskosität, desto dünnflüssiger (fließfähiger) ist er.

Für die Verarbeitung von Lacken spielt die Viskosität eine große Rolle. Nur wenn der Lack richtig eingestellt ist, ist eine einwandfreie Applikation aus dem Lackwerk gewährleistet. Ist die Viskosität zu hoch oder zu niedrig, drohen Verlaufsstörungen des Lackes auf der Bedruckstoffoberfläche oder das Verblocken der Druckbogen im Stapel.

Generell gilt: die Viskosität sollte 100 Sekunden nicht überschreiten. In der Praxis haben sich für die Anwendung im Bogenoffset die folgenden Werte etabliert:

  • Für Wasserlacke: 30 – 60 Sekunden
  • Für UV Lacke: 40 –  80 Sekunden
  • Für Effektlacke: 25 – 40 Sekunden

Messung:  Sie erfolgt nach DIN 53211 in einem 4 mm Auslaufbecher. In einen auf 20°C temperierten Becher wird der auf 20°C temperierte Lack eingefüllt. Der Lack beginnt nun in den unter den Auslaufbecher gestellten (Lack-)Behälter zu fließen. Mit Hilfe einer Stoppuhr wird die Auslaufzeit in Sekunden gemessen. Dabei zählt die Zeit, die der Lack vom Beginn des Auslaufens bis hin zum Abriß des Lackstrahles benötigt.

Lösungen für Viskositätsschwankungen
Schritt für Schritt

1. Zu hohe Temperaturen oder Frost

Hohe Temperaturen (> 35°C) haben Einfluss auf die Lackviskosität. Es gilt: Je höher die Temperatur, desto fließfähiger der Lack. Bereits eine Temperaturschwankung von 1°C kann eine Viskositätsschwankung von mehreren Sekunden bewirken. Ein Beispiel: Ein Lack ist bei 20°C auf 40 Sekunden eingestellt. Steigt nun die Temperatur auf 30°C, kann die Viskosität auf 32 Sekunden sinken. Fällt die Temperatur auf zum Beispiel 15°C, kann die Viskosität auf 47 Sekunden steigen. Ist der Lack also temperaturbedingt zu dünnflüssig, sollte die Temperatur reduziert werden. Wir empfehlen als Verarbeitungstemperatur bei Wasserlacken 20°C. Halten Sie die Lacktemperatur während der Verarbeitung möglichst konstant. Für den Winter gilt: Abhängig vom Lacktyp können Wasserlacke bei Temperaturen von unter -5°C gefrieren. Ist dies geschehen, muss der gefrorene Lack langsam bei Raumtemperatur aufgetaut werden. Eine Verarbeitung kann erst erfolgen, wenn der Lack nach dem Aufrühren wieder Raumtemperatur angenommen hat. In einigen Fällen kann es zu einer Viskositätserhöhung kommen. Diese ist zu kontrollieren und gegebenenfalls durch die Zugabe von Wasser einzustellen (max. 3%).

2. Lange oder falsche Lagerung

Lange Lagerzeiten können bei Wasserlacken zu einer Viskositätserhöhung führen. Durch gutes Aufrühren des Lackes ist es meist möglich, die Ausgangsviskosität wieder herzustellen. Andernfalls ist eine Regulierung durch die Zugabe von Wasser (max. 3%) durchzuführen. Auch ist darauf zu achten, Lackgebinde richtig  geschlossen zu halten. So kann der Verdunstung entgegengewirkt und ein Viskositätsanstieg vermieden werden.

3. Weitere Tipps

Überprüfen Sie die Viskosität Ihres Lackes regelmäßig, auch vor und während des Lackierens. Vor jeder Viskositätsprüfung ist der Lack gut aufzurühren.

Ihre Checkliste

Einflussfaktor: Lackviskosität
Lösungen: Lackviskosität Regelmäßig kontrollieren und ggf. anpassen
Einflussfaktor: Lack
Lösungen: Gut aufrühren

Sind noch Fragen offen? Kontaktieren Sie uns und wir unterstützen Sie gerne bei der Anwendung.

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