INTERVIEW: NACHHALTIGKEIT MIT UV DIRECT TO METAL

Ein Einblick in die preisgekrönte Innovation von ACTEGA

ACTEGA, ein Finalist bei den renommierten Sustainability Awards 2023, feiert seine bahnbrechende UV DIRECT TO METAL-Technologie. In diesem Interview mit Ömer Yagci, Product Marketing Manager MPS, sprechen wir darüber, wie ACTEGAs Innovation aufgenommen wurde, welche Herausforderungen die Branche zu bewältigen hat und wie die Zukunft nachhaltiger Metallverpackungen aussieht.

Sie sind Finalist bei den Sustainability Awards 2023. Herzlichen Glückwunsch! Könnten Sie zu Beginn Ihren Beitrag in weniger als 50 Worten zusammenfassen?

Wir sind begeistert, zu den Top 5 in der Kategorie „Klima“ zu gehören. Es ist eine lohnende Anerkennung unserer immensen Anstrengungen und unseres Innovationsdrangs bei ACTEGA, den Bereich der Metallverpackungen nachhaltiger zu gestalten und den Umweltschutz zu verbessern.

Warum denken Sie, hat Ihre Einreichung die Jury beeindruckt? Erzählen Sie uns, was an Ihrem Projekt innovativ ist und über seine Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit von Verpackungen.

Mit UV DIRECT TO METAL ist es uns gelungen, eine Lösung zu entwickeln, die es erstmals ermöglicht, UV-Lack direkt auf Metall aufzutragen (das zuvor mit atmosphärischer Plasmatechnologie von Plasmatreat GmbH behandelt wurde). Damit stellt UV DIRECT TO METAL einen großen Fortschritt in Sachen Nachhaltigkeit dar, da lösemittelbasierte Lacke durch effizientere und nachhaltigere UV-Systeme ersetzt werden können.

Anstatt den Lack in Gasöfen zu trocknen, wird der UV-Lack mit UV-Lampen getrocknet, die nur Strom benötigen. Dies bringt enorme Energieeinsparungen. Daher ermöglicht das innovative Verfahren eine schnellere Produktion, führt zu niedrigeren Kosten und rund 40 % weniger CO2-Emissionen sowie geringeren VOCs im Vergleich zu lösemittelbasierten Lacksystemen.

Wie wurde Ihre Innovation aufgenommen?

UV DIRECT TO METAL ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen ACTEGA do Brasil, die die UV-Lacke liefern, Brasilata Labs, die für den Herstellungsprozess verantwortlich sind und Plasmatreat GmbH mit ihrer Expertise im Plasma-Bereich. Brasilata, das Mutterunternehmen von Brasilata Labs, nutzt diese Technologie bereits kommerziell.

Die Technologie erfreut sich zunehmender Beliebtheit und weitere Qualifizierungen für Hersteller von Dosen für die allgemeine Verwendung sind im Gange. Außerdem wurde die Technologie von einer Jury aus Experten der Metallverpackungsindustrie mit dem The Canmaker Gold Award in Sustainability ausgezeichnet.

„Es ist eine lohnende Anerkennung unserer immensen Anstrengungen und unseres Innovationsdrangs bei ACTEGA, den Bereich der Metallverpackungen nachhaltiger zu gestalten.”
omer-yagci-180x180.jpg

Ömer Yagci

Product Marketing Manager MPS

Was sehen Sie als die wichtigsten Anforderungen und Herausforderungen in Bezug auf die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen bei Verpackungen und verpackten Waren?

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Verpackungsindustrie in einem komplexen Umfeld agiert – es ist die am stärksten regulierte Industrie der Welt. Dazu gehören Aspekte wie Verpackungsspezifikationen, Recycelbarkeit, biologische Abbaubarkeit, erwartete Primärnutzung, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit, Rohstoffbeschaffung und Entsorgung.

Diese Komplexität wird durch die Tatsache verstärkt, dass regionale und nationale Ebenen oft sehr unterschiedliche Prioritäten und Ansätze haben, insbesondere wenn es um den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geht. All dies macht Nachhaltigkeit zu einer schwierigen, aber unverzichtbaren Aufgabe für unsere Branche.

Heute werden 75 % der Metallverpackungen in Europa recycelt, was Metallverpackungen zu einer der am meisten recycelten Verpackungsformen macht. Während der Verpackungssektor zunehmend aufgrund der allgemeinen Umweltauswirkungen unter die Lupe genommen wird, muss auch berücksichtigt werden, dass die Primärverpackung einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Füllgüter über die Haltbarkeit leistet. Wir müssen sicherstellen, dass Verpackungsmaterialien so effizient wie möglich eingesetzt werden. Unsere Lacke, Tinten, Dichtungsmittel und Compounds für Metallverpackungen tragen zu diesem Ziel bei.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Chancen in diesem Bereich bzw. welche künftigen Innovationen sagen Sie in diesem Bereich voraus?

Es steht außer Frage, dass Verpackungen zum Schutz der Füllgüter notwendig sind und die Verpackungsindustrie ist zu einem mächtigen Beispiel für die Mobilisierung von Lösungen gegen den Klimawandel geworden. Im Bereich der Metallverpackungen bewegt sich ACTEGA in einen nachhaltigeren Verpackungssektor und unsere Lösungen tragen zum Schutz des Inhalts bei, wobei der Schwerpunkt auf der Nachhaltigkeit liegt.

Beispielsweise wurden PVC-freie Lösungen für Verschlüsse oder wasserbasierte Dichtungsmittel für Dosen entwickelt, ebenso wie unsere Innovation, nachhaltige UV-Lacke direkt auf Metall aufzutragen, um die Nachhaltigkeit weiter zu erhöhen. Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Aspekt, der bei Verpackungen berücksichtigt werden muss. Metallverpackungen gewährleisten einen geschlossenen Materialkreislauf.

Es gibt auch Lösungen bei anderen Verpackungsarten wie PET, aber es gibt zu viele Verpackungsvarianten, die eine Berücksichtigung in einem Materialkreislauf verhindern. Meiner Meinung nach sind hier Lösungen gefragt. Es ist wichtig, innovative Lösungen zu entwickeln, um Abfälle zu reduzieren und genau daran arbeitet die gesamte Branche. Außerdem sind die Verbraucher bewusster geworden und fordern nachhaltige Verpackungen und in Zukunft wird es mehr gesetzliche Vorschriften geben, die Verpackungen beeinflussen.


Dieser Artikel wurde ursprünglich von Packaging Europe veröffentlicht: https://packagingeurope.com/features/sustainability-awards-2023-finalist-interview-actega-do-brasil-brasilata-labs-and-plasmatreat-gmbhs-uv-coating-with-plasma-treatment/10586.article

Alle löschen